Les Murs - Stiftung für das Pferd
Bauherrschaft:
Stiftung für das Pferd
Planung:
2018 - 2019
Ausführung:
2021 - 2022
Bauleitung:
GKDT Sàrl, Direction de travaux, Neuchâtel
Lichtplanung:
Ausgangslage:
Die Stiftung für das Pferd hat 2017 das Anwesen „Les Murs“ mit dem Ziel erworben, eine kleine vierte Station zu eröffnen. Der Einzelhof liegt südlich des Dorfes Les Bois im Kanton Jura. Er besteht aus dem Haupthaus mit Wohnteil, Tenne und Kuhstall sowie einem separaten Wagenschopf. Das Land bietet die notwendige Futtergrundlage für 20 Pferde. Zusätzlich zu einem Pferdestall soll ein Kleintierstall für Hühner und Ziegen sowie ein gedeckter Picknickplatz für Besucher zur Verfügung gestellt werden. Die dazu notwendigen Betriebsräume sollen im bestehenden und in zusätzlichen Volumen sichergestellt werden. Im Wohnhaus wird eine Familienwohnung für die Betriebsleitung sowie eine zusätzliche Dienstwohnung benötigt.
Projekt:
Die idyllisch gelegene Ferme „Les Murs“ stammt aus dem Jahr 1825. Das Gebäude ist gegliedert in einen nach Süden ausgerichteten Wohnteil sowie einen Wirtschaftsbereich auf der Nordseite. Das Haus steht als Solitär und entspricht in seiner Struktur und seinem Ausdruck einem traditionellen Bauernhaus aus seiner Zeit. Der freistehende Wagenschopf im Osten kam erst in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts ergänzend dazu.
Die Fassaden des baufälligen Bauernhauses werden bereinigt und restauriert. Der grosszügige Wohnteil wird, unter Einbezug des Dachraumes, in eine Familien- und eine Kleinwohnung umgebaut. Der ehemalige Wirtschaftsteil wird auf die gesamte Gebäudehöhe in ein Heu- und Strohlager umgebaut. Die Arealerschliessung erfolgt neu rückwärtig über die Nordseite der Anlage.
Ergänzend zum historischen Haupthaus spannt sich im Westen eine neue Hofsituation zwischen dem Pferdestall, der Remise und dem Kleintierstall auf. Der Pferdestall besteht aus einer hellen, gut belüfteten Holzkonstruktion. Seine ausladenden, stützenfreien Vordächer werden auf den Giebelseiten durch die geschlossenen Fassaden aus sandgestrahltem Beton gefasst. Die grosszügigen Vordächer dienen als geschützte Arbeitsflächen sowie, auf der Südseite im Bereich Schlechtwetterplatz, als Unterstand für die Pferde. Mit seinem flach geneigten asymmetrischen Satteldach bezieht sich das Neubauvolumen auf traditionelle Bautypologien der Region. Der Stall beinhaltet 19 Boxen und kann um eine weitere Box ergänzt werden.
Die gegenüberliegende Remise beinhaltet das Büro, Toiletten sowie Wirtschafts- und Lagerräume und wird nach dem gleichen Prinzip gebaut wie der Pferdestall. Durch ein ebenfalls weit ausladendes, stützenfreies Vordach entsteht auch hier ein wettergeschützter Arbeitsbereich und Unterstand – auch für vorübergehende Wanderer und Besucher.
Zum bestehenden Bauernhaus hin wird der Wirtschaftshof durch den Kleintierstall abgeschlossen. Es ist ein einfacher Holzbau, der Stallungen für Hühner und Ziegen beinhaltet. Er sorgt durch seine Setzung für die notwendige Privatsphäre der Wohnungen im Bauernhaus.
Die landwirtschaftlichen Bauten um den Wirtschaftshof sind alle etwas tiefer gesetzt als das bestehende Bauernhaus, so dass dieses immer noch klar als Hauptbau der Gebäudegruppe wahrgenommen wird. Sämtliche Dächer werden mit naturroten Ziegeln eingedeckt. Die Stimmung im Hof wird geprägt durch schlichte, selbsterklärende Materialien und die grosszügig ausladenden Vordächer, welche im rauen Klima auf rund 1'000 Meter Höhe den nötigen Schutz für Mensch und Tier bieten.
Dem Namen des Ortes verpflichtet, bemüht sich die Stiftung für das Pferd auch um die Restaurierung der zahlreichen Trockensteinmauern vor Ort.
Die ursprünglich geplante PV-Anlage wurde - in der benachbarten, grösseren Station «Maison Rouge» derselben Stiftung - als Grossanlage umgesetzt. Dort kann die gewonnene Energie direkt für Wohnungen und das Restaurant mit seinen Kühlräumen genutzt werden.
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