569 1 Situation
569 2 EG
569 4 2 OG
569 6 4 OG

Hûnyadigässli Burgdorf

Testplanung | Siegerprojekt

Auftraggeberinnen:

Stadt Burgdorf
Coop Immobilien AG
Moser und Partner AG
Gschwend & Co. AG
Thomas Zbinden_Raumdepot AG

Testplanung:

2019 | Siegerprojekt

Team:

Schär Buri Architekten BSA SIA
Maurus Schifferli Landschaftsarchitekten
Roduner BSB + Partner

Ausgangslage:

Das im Bahnhofquartier Burgdorf gelegene Areal Hùnyadigässli ist eines der wichtigsten Entwicklungsgebiete in der Burgdorfer Innenstadt. Die zentrale Lage und die wenig dichte Bebauung eröffnen ein grosses Entwicklungspotenzial. Entsprechend wird das Areal im Leitbild der Stadt als Transformations- und Verdichtungsgebiet bezeichnet und gilt als eines der fünf Epizentren des öffentlichen Lebens in der Stadt Burgdorf.

Aufgabenstellung:

Das Verfahren dient der Entwicklung einer Vision und der Erarbeitung eines gesamtheitlichen und nachhaltigen Konzepts zur Bebauung, Mobilität (Erschliessung, Parkierung, Anlieferung) und zum Freiraum für den Planungsperimeter.
Die an diesem Ort aus städtebaulicher Sicht verträgliche Dichte soll unter Berücksichtigung der historischen Bausubstanz und der umliegenden Bebauung ausgelotet werden. Die Lage und Abmessung der Baukörper sowie deren Nutzung und Gestaltung sind zu klären. In diesem Zusammenhang ist aufzuzeigen, wie der öffentliche und der private Aussenraum ausgestaltet und abgegrenzt werden und wie die Erdgeschossnutzungen mit den angrenzenden öffentlichen Aussenräumen zusammenspielen.
Ebenfalls Teil des Gesamtkonzepts ist die Auseinandersetzung mit den Themen Erschliessung für den motorisierten und den Langsamverkehr, Parkierung und Anlieferung sowie Entsorgung.

Städtebau / Konzept:

Die Veränderungen im Planungsperimeter seit den späten 1960er Jahren haben das Quartier wesentlich verändert. Die kleinflächige Parzellierung wurde aufgegeben und durch grossvolumige Baukörper ersetzt. Dadurch sind die Strassenräume zum Teil erheblich gestört worden. Trotzdem besteht nach wie vor ein wahrnehmbares, städtebauliches Gerippe von Wert. Um neue Grossvolumen erstellen zu können, bedarf es deshalb einer präzisen, kontextuellen Strategie.
Der Erhalt der Differenzierung der beiden Bahnhofstrassen zur Lyssachstrasse ist unabdingbar. Die Bauvolumen an der oberen Bahnhofstrasse reagieren auf das prägende Alignement, die Lyssachstrasse auf die differenzierte Segmentierung. Um die Hierarchie der Strassen zu stärken, wird sowohl auf eine Blockrandtypologie als auch eine strassenbegleitende Grossform entlang der Lyssachstrasse verzichtet. Vielmehr beziehen sich die neuen Baukörper auf die alte, kleinteilige Parzellierung, gleichsam von Stammzellen. Die Volumenausbildung reagiert demzufolge sowohl auf den unmittelbaren als auch auf den historischen Kontext.
Von grosser Relevanz ist die Integration der identitätsstiftenden, inventarisierten Bauten. Deren Erhalt mit den erforderlichen, relevanten Sichtbezügen prägt den Stadtteil weiterhin. Die heutigen, flankierenden Bauvolumen zum Kino Cinema Palace werden durch einen zentralen Freiraum mit Baumvolumen ersetzt.
Der Innenraum zwischen den beiden Bahnhofstrassen erfuhr eine permanente Transformation. Die ursprünglichen Gewerbebauten wie die alte Mühle wurden durch Wohnbauten ersetzt. Diese Transformation wird weitergeführt. Es entsteht ein hochwertiger, urbaner Raum, welcher sich längerfristig über das ganze Geviert erstrecken soll. Von grösster Wichtigkeit ist eine allseitige Durchwegung, welche den Raum als öffentlichen Stadtraum charakterisiert und gleichzeitig ein Öffnen in die Tiefe mit Gewährleistung der Verbindung des öffentlichen Raums sicherstellt. Die partielle Sichtbarmachung des Lyssachbaches als Gewerbekanal verweist sowohl auf die Bedeutung der zwei Bäche für die Entwicklung des Quartiers als auch auf die permanent der erfolgten Transformationen.

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