Gerechtigkeitsgasse 64 Bern

Bauherrschaft:

Amt für Grundstücke und Gebäude des Kanton Bern

Planung:

2006

Ausführung:

2006-2007

Aufgabe:

Umbau und Sanierung eines Verwaltungsgebäudes in der Berner Altstadt.

Projekt:

Die zwei Gebäude Gerechtigkeitsgasse 64 und Postgasse 57 befinden sich in der unteren Altstadt von Bern, sind Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes. Um 1700 wurden beide Gebäude der damaligen Zeit entsprechend zusammengeführt, als waagrechtes Haus konzipiert, mit einer dem damaligen Nutzhof angegliederten Vertikalerschliessung verbunden. Im Jahre 1956 wurden die Häuser nach den Plänen des Architekten V. Somazzi einer neuen Nutzung zugeführt und mit Ausnahme der Sandsteinfassaden vollständig durch einen Betonbau ersetzt.

Das Umbauprojekt beschränkt sich im Wesentlichen auf zwei Interventionen; der Restaurierung der qualitätsvollen Architektur der 50-Jahre sowie dem Ersatzbau im Innenhof.

Der 1956 erstellte Hofeinbau, welcher die gesamte Fläche beanspruchte und mit einem Flachdach aus Glasbausteinen versehen war, wird infolge der Änderung der Nutzungsanforderungen durch einen Neubau ersetzt.

Der z-förmige Grundriss basiert auf der Permanenz der historischen, typologischen Veränderung, verweist sowohl auf das vertikale Haus vor 1700 als auch auf das waagrechte Haus nach 1700. Der ursprüngliche Nutzgarten im Innenhof wird zu einem den heutigen Bedürfnissen angepassten Ziergarten transformiert. Die neue Cafeteria wird zum begehbaren Garten. Das Betreten des eingefügten Baukörpers ist gleichbedeutend mit dem Verlassen des Hauses, ein Steg aus Holz führt in und durch den Garten. In den Sommermonaten wird der Raum durch das Öffnen der grossflächigen Schiebefenster zum überdeckten Aussenraum, die Gerüche der unterschiedlichen Pflanzen und das Rauschen der Bambusblätter werden wahrnehmbar. Die Begrünung mit unterschiedlichen Pflanzen und Blüten ist aus allen Geschossen einsehbar, unterliegt einem saisonalen Wechselspiel von Farben und Intensitäten.

Durch platzierte Öffnungen in den Innenhof werden die angrenzenden Räume natürlich belichtet; das Treppenhaus würdevoll in Szene gesetzt und die Eingangssituation bedeutend aufgewertet.

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