619 1 Situation
619 2 EG mit Situation
619 3 1 OG
619 4 DG
619 5 Nordfassade
619 6 Fassadenausschnitt
619 7 Linde

Neubau Bernstrasse 84 Stettlen

Studienauftrag Wohnen | Siegerprojekt

Veranstalterin:

Evang.-ref. Kirchgemeinde Stettlen

Studienauftrag:

2020 | Siegerprojekt zur Weiterbearbeitung empfohlen

Projekt:

Stettlen ist ein typisches Strassendorf. Die Entwicklung fand bis in die 50er Jahre ausschliesslich entlang der historischen Strasse und Wege statt. Es gibt keine Typologie einer zweiten Bebauungsreihe wie bei anderen Strassendörfern, jedoch immer wieder, hauptsächlich landwirtschaftliche, Baugruppen.

Die historischen Bauten entlang der Bernstrasse sind für die Identität von Stettlen von grösster Bedeutung. Dementsprechend bedarf die zu bebauende Parzelle innerhalb der Dorfkernzone und der denkmalpflegerischen Baugruppe B grösste Sorgfalt in der ortsbaulichen Setzung neuer Volumen.

Die gemäss Baureglement zulässige Gebäudegrundfläche von 15 x 25 Metern wird der exponierten Situierung nicht gerecht und weist keine ortsverträgliche Körnung auf. Vielmehr bezieht sich ein solches Volumen ähnlich wie das Gebäude der östlichen Nachbarparzelle an die Typologie der südlichen Mehrfamilienhäuser und schwächt die Charakteristik der Dorfkernzone erheblich.

Die Parzelle ist für die Ausbildung des Siedlungsrandes gegenüber dem Worbletal von grösster Wichtigkeit. Den historischen Luftaufnahmen kann entnommen werden, dass der Siedlungsrand historisch durch zwei Elemente definiert wurde, einerseits durch den signifikanten Sockel der Gebäude entlang der Bernstrasse, andererseits durch Obstbäume und markante Solitärbäume beim Abschluss westlich der Bahnhofstrasse. Demzufolge sollte auf eine Weiterführung des Sockels über Eck verzichtet werden, was infolge der Zuordnung wiederum direkte Auswirkungen auf die Materialisierung des Gebäudes hat.

Da die Parzelle aus historischer Sicht der Landwirtschaft zugeordnet werden sollte, die Erschliessung jedoch ab Bernstrasse erfolgt, ist der Adressierung grösste Beachtung zu schenken. Die bestehende Linde erfüllt die unterschiedlichen Anforderungen bereits heute ideal, eine bessere Adressierung ist kaum möglich. Zudem ist sie ein signifikantes Element des Landschaftsraums und sollte unbedingt erhalten werden.

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