Uetendorfberg BE

Studienauftrag Fürsorge & Gesundheit | Siegerprojekt

Veranstalterin:

Stiftung Uetendorfberg / Schweiz. Wohn- und Arbeitsgemeinschaft für Hörbehinderte

Wettbewerb:

2020 | Siegerprojekt zur Weiterbearbeitung empfohlen

Landschaftsarchitekt:

David Bosshard Landschaftsarchitekten AG

Aufgabenstellung:

Der Studienauftrag beinhaltet ein Gesamtentwicklungskonzept bestehend aus 2 Bauphasen. Dieses macht Aussagen zum ortsbaulichen und architektonischen Konzept, dem Nutzungskonzept sowie den Etappierungsmöglichkeiten (innerhalb der Bauphasen). Für die 1. Bauphase ist zudem ein konkreter Projektvorschlag auszuarbeiten.

Ortsbauliches Konzept:

Uetendorfberg ist ein kleines Dorf, in dem ca. 150 Menschen leben und arbeiten. Das gewählte Konzept basiert auf der Typologie eines Weilers, wie er in der mittelländischen Landschaft vielfach zu finden ist. Dies ermöglicht der Stiftung jederzeit äusserst pragmatisch auf die anfallenden Bedürfnisse adäquat reagieren zu können. Die Anlage ist einem Weiler entsprechend durchlässig und reagiert sowohl im Aussenraum als auch bei den Gebäuden auf die Anforderung unterschiedlichster Öffentlichkeitsgrade. Die Situierung der Neubauten ergibt eine selbstverständliche Zonierung der Wohn- und Arbeitsbereiche.

Das Entwicklungskonzept mit der gewählten Typologie eines Weilers ist selbsterklärend. Es folgt keinem starren Masterplan, sondern reagiert bedürfnisgerecht auf die heutigen und zukünftigen Anforderungen der Stiftung. Es ist nutzungsbezogen flexibel erweiterbar, wie in beiden Etappen des Studienauftrags dargestellt. Eine Erweiterung oder eine Transformation kann mit einzelnen oder mehreren Gebäuden zeitlich unabhängig erfolgen. In den dargestellten zwei Etappen sind die Anforderungen des Wettbewerbsprogramms stufengerecht abgebildet. Es sind jedoch auch weitere, auch kleinere Gebäude in Zukunft denkbar.

Der bestehende Bauernhof ist eine strategische Potentialfläche. Es ist das einzige Gebäude, welches baurechtlich in der angrenzenden Landwirtschaftszone neu errichtet werden darf. Somit kann der Ort des heutigen Bauernhauses zukünftig für weitere Wohn- als auch Arbeitsgebäude zur Verfügung stehen.

Architektur:

Die aus dem Konzept des Weilers heraus entwickelten Gebäude erhalten alle einen nutzungsspezifischen Ausdruck. Jedes Gebäude besitzt seine eigene Wertigkeit und bringt diese über seine Architektur zum Ausdruck. Die Neubauten fügen sich durch ihre Setzung in den Bestand ein, ohne die Hierarchie der Gebäude zu beeinträchtigen. Diese Wertigkeit zeigt sich sowohl im Ausdruck ihrer Fassaden als auch ihrer Dachflächen. Das Empfangsgebäude bezieht sich auf den Platz. Durch die gewählte Dachform entzieht es sich jedoch einer eindeutigen Lesbarkeit. Das Wohnheim erscheint als einfacher Baukörper mit Satteldach und Schlepplukarne, die Nebenbauten mit Pultdächern zeigen sich als einfache Ökonomiegebäude. Diese Wertigkeit geht hin bis zur Materialisierung und den Einsatz der Holzarten - Douglasie beim Empfangsgebäude, Lärche beim Wohnheim und Tanne bei den landwirtschaftlichen Nebengebäuden. Typologische Themen werden aufgegriffen und in tradierter Form weiterverwendet.

Auszug aus dem Schlussbericht des Beurteilungsgremiums:

"Das sorgfältig durchgearbeitete Projekt überzeugt sowohl auf der nutzerspezifischen, der architektonischen wie auf der wirtschaftlichen Ebene. Es ist ein Versprechen für die Zukunft der Stiftung Uetendorfberg indem es einen Weg aufzeigt, wie im Innern des Weilers eine gute Stimmung und gegen aussen ein klarer, freundlicher Auftritt erreicht werden kann."

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