Umbau und Erweiterung der Gebäude der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität Bern

ATU PRIX - Gewinner 2006

Bauherrschaft:

Amt für Grundstücke und Gebäude des Kanton Bern

Wettbewerb:

1999 | 1.Preis (öffentlich)

Planung:

2000 - 2001

Ausführung:

2002 - 2006 (4 Bauetappen)

Auszeichnung:

ATU PRIX - Gewinner 2006

Aufgabe:

Neubau einer Klinik für kleine Haustiere und Bildgebende Verfahren für Klein- und Grosstiere. Während der Bauzeit müssen sowohl der universitäre Ausbildungsauftrag als auch die klinische Grundversorgung der Veterinärmedizinischen Fakultät jederzeit gewährleistet werden können.

Projekt:

Die Erweiterung der Klinik für kleine Haustiere und Bildgebende Verfahren für Klein- und Grosstiere entwickelt sich aus der vorgefundenen Campustypologie der Arealüberberbauung aus dem Jahre 1965. Das Projekt verbindet den Neubau der Kleintierklinik einschliesslich der Kleintierställe mit dem bestehenden Klinikbau zu einer betrieblichen und architektonischen Einheit. Wie andere bereits vorhandene Einzelbauten fügt sich der neue Gebäudekomplex als Solitär in die parkähnliche Umgebung ein. Die wichtigen Grünräume mit den charakteristischen Durchblicken bleiben erhalten und werden teilweise ergänzt. Durch seine Grösse erhält das Gebäude zwischen der Länggass- und der Bremgartenstrasse ein der Situation und der Bedeutung der öffentlichen Nutzung angemessenes Gewicht. Als Kopfbau schliesst es die Überbauung der sechziger Jahre entlang der Bremgartenstrasse ab.

Das Zusammenfassen des Kleintierklinik-Neubaus und des bestehenden Klinikbaus mit einer ganzheitlich neuen Gebäudehülle gewährleistet die Integration in die bestehende Gesamtanlage. Der das Areal prägende Ausdruck der Fassaden wird weitergeführt mit Bandfenstern sowie mit Fassadenplatten aus Beton, die den hohen Anforderungen hinsichtlich Robustheit und mechanischer Beanspruchung im Grosstierbereich genügen. Die Korridore sind Bindeglied von Räumen mit unterschiedlichsten Nutzungen und Stimmungen. Spitalräume, Hightech-Medizin, Büros, Ausbildungsräume und Stallungen werden durch die einheitliche Materialwahl in den Erschliessungsbereichen verbunden. Der Bodenbelag sowie der speziell verdichtete Sichtbeton erfüllen gleichzeitig die besonderen Anforderungen bezüglich Nutzbarkeit eines Spitalbetriebes sowohl durch Hunde als auch durch Huf- und Klauentiere im Bereich Bildgebende Verfahren.

Die zwei Innenhöfe sind als „Farbbehälter“ konzipiert. Grosse Fenster ermöglichen einerseits die Belichtung der Korridorzonen mit Tageslicht, anderseits wird das Gebäude mit Farbbildern durchdrungen, welche die nüchterne Atmosphäre der Spitalräume überlagern. Fassadenbündige Glasabschlüsse, welche die Farbgebung der gegenüberliegenden Seiten reflektieren, sowie Wasserbecken führen zu einer Abstraktion der Oberflächen und verstärken zugleich Präsenz und Wirkung der Licht- und Farbhöfe. Die von der notwendigen Technik dominierten Räume sind in neutralem Weiss gehalten, damit sie das mit dem Tageslicht sich wandelnde Farbspiel der Höfe aufnehmen und über innere Fenster bis in die Korridore weitergeben können. Nebenbei ergeben sich dadurch Ein-, Aus- und Durchblicke, wie sie in einem Humanspital nicht denkbar sind.

Die Klinik für kleine Haustiere und Bildgebende Verfahren erfüllt den MINERGIE-Standard und hat als einer der ersten Spitalbauten das MINERGIE-Label erhalten.

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